Vereinstour 2008

Die Vereinstour 2008 wurde als Mehrtagetour geplant.

Tag 1

Start in Lech
Start in Lech

Die Vereinstour 2008 führte von Landsberg am Lech über Kleis und Sterzing am Brenner nach Bozen. Das Hotel Siegmundskron als Basis benutzend, erkundeten wird in den darauffolgenden Tagen das schöne Südtirol. Dabei wurden ca. 650 Km mit 10000 Hm gefahren.

Der erste Tag war recht feucht.
Der ein oder andere Regenschauer machte die Kleiderauswahl nicht leicht.

Tag 2

Markus freut sich über den Sonnenschein
Markus freut sich über den Sonnenschein

Der zweite Tag sah da schon ganz anders aus. Strahlender Sonnenschein empfing uns am Morgen und sollte uns die nächsten Tage begleiten. Mit Begleitfahrzeugen ausgerüstet, die reihum gefahren wurden, ging es auf die Etappe nach Sterzing.

War der Anstieg nach Seefeld und die anschließende Abfahrt mit 16% schon anspruchsvoll,
so wurde der Tag durch den anschließenden Anstieg zum Brenner die Fahrt durch wunderschöne Bergdörfer noch getoppt.
Die Ankunft in Sterzing war geprägt durch einen steilen Anstieg.
Um so besser schmeckte allen das " Begrüßungsbier" am Abend.

Tag 3

Aufstieg zum Penser Joch
Aufstieg zum Penser Joch

Der dritte Tag bescherte uns den ersten Pass mit über 2000m Höhe.
Das Penser Joch flösste allen einen gehörigen Respekt ein. Jeder ging  unterschiedlich an die Sache heran. Die einen wollten den Pass sportlich erstürmen, für andere war Ankommen oberstes Gebot.

Die blanken Daten dieser Anfahrt sind schon beeindruckend: 1263 Hm auf 15,7 km entspricht einer durchschnittlichen Steigung von knapp über 8 %. Dass die Steigungsspitzen erheblich höher ausfallen, versteht sich dabei natuerlich von selbst.
Und so ist diese Anfahrt wahrlich kein Zuckerschlecken, die sich ohne viele Kehren nach oben zieht, allenfalls 2-3 km vor dem Pass befindet sich eine Rechts-Links-Kombination.

Robert und Berni auf den Penser Joch in 2211m Höhe
Robert und Berni auf den Penser Joch in 2211m Höhe

Die Aussicht und vor allen die 50 km lange Abfahrt nach Bozen entschädigt allerdings für all die "Qualen des Aufstiegs.

Tag 4

Gruppenbild auf dem Mendelpass
Gruppenbild auf dem Mendelpass

Der Plan für den vierten Tag sah die Anstiege zum Mendel und Gampenpass vor.
 
Der Mendelpass (ital. Passo della Mendola) ist ein ganzjährig befahrbarer, gut ausgebauter Gebirgspass nur ein paar Kilometer südlich von Bozen. Über die Staatsstraße SS-42 geht es hinauf zum parallel zum Etschtal verlaufenden Mendelkamm, der an der tiefsten Stelle zwischen dem Monte Roen (2116 m) im Süden und dem Monte Pénegal (1737 m) im Norden überquert wird. Während der Auffahrt ergeben sich wunderschöne Ausblicke auf das Etschtal und die "Weinstraße". Der Pass verbindet auf 1363m Höhe das Überetsch bei Eppan (zur Provinz Bozen-Südtirol gehörend) mit dem Nonstal (Provinz Trentino) und führt westlich weiter nach Fondo. Er stellt damit auch seit alters die Sprachgrenze zwischen deutsch auf Südtiroler Seite und italienisch im Trentino dar.
Nach der Herausvorderung - Penser Joch, kam uns der Mendelpass vergleichsweise harmlos vor.
 
Nichts destotrotz mussten die 1200 m Anstieg erst einmal bewältigt werden.


Südlich von Eppan an der Weinstraße zweigt die Mendelpassstraße nach Westen ab. Der Abzweig ist sowohl von Süden als auch von Norden kommend gut ausgeschildert. Vor uns liegen 14 Km zur Passhöhe, die es in 17 Spitzkehren zu überwinden gilt. Im unteren Bereich sind es zunächst 5 lang gezogene breite Kurven zum Warmfahren ohne Schwierigkeiten. Wir erreichen nach 1,8 km ein Hinweisschild, dass der Pass geöffnet ist. Jetzt verlassen wir das Gebiet der Rebstöcke links und rechts der Straße und es geht in den Bergwald. Auch im Weiteren ist die Strecke sehr abwechslungsreich: Wald, Lichtung, Kehren und Geraden wechseln sich laufend ab.
Bis zur ersten Kehre sind es weitere 3,3 km. Weitere Kehren folgen, dazwischen immer wieder herrliche Panoramablicke nach Osten über das Südtiroler Weinland der Etsch, den Kalterer See und im Norden tiefer unten im Tal die Stadt Bozen. Der Blick schweift weiter bis hinüber zu den Berggipfeln der Dolomiten mit Latemar (2846 m) und Rosengarten (2981 m).
 
Etwa bei der Hälfte der Strecke erreicht man das verfallene Gasthaus „Matschatsch”. Zwischen den Kehren 8 und 9 liegt dann ein längerer, relativ gerader Anstieg, der die steil abfallende Bergwand quert. Hier wurde die Straße zum Teil über weite Strecken abenteuerlich in den nackten Fels geschlagen. Steinschlagnetze und Betonstützen sichern die Flanken, an denen entlang man ausgesetzt in Richtung Süden fährt.

 

 

Gruppenbild am Gampenpass
Gruppenbild am Gampenpass

Aufstieg zum Gampenpass
 
Vom Mendelpass ging es auf direktem Weg in Richtung Gampenpass.
Die 19 km lange Auffahrt auf das Gampenjoch beginnt im Ort Lana (316 m) im Etschtal, 5 km südlich von Meran. Wir haben den Pass jedoch von Fondo angefahren und sind an in Richtung Lana abgefahren.

Tag 5

grandiose Landschaften
grandiose Landschaften

Der heutige Tag sollte mit dem Dach der Tour gekrönt werden.
 
Das Timmelsjoch mit seinen 2509m sollte erklettert werden.
 
Auf Anraten unserers Wirtes wurde die Anfahrt bis ST. Martin im Auto erledigt.

 

Mit gehörigem Respekt wurden am Morgen die Räder verladen .
Die einstündiger Fahrt führte durch  Meran auf einen Parkplatz im schöne Ort St. Martin.
Die Timmelsjoch-Hochalpenstrasse bildet die Grenze zwischen Österreich und Italien und verbindet das Ötztal mit dem Passeiertal. Eingelagert ist das Timmelsjoch in die Ötztaler Alpen, umgeben von der Hohe Kreuz-Spitze (2744m), dem Jochköpfl (3141m) und dem Zuckerhütl (3507m) im Norden bzw. dem Granatenkogl (3304m), dem Wurmkogl (3082m) und dem Nörderkogl (3166m) im Süden. Östlich verläuft die Strasse parallel zum Passer-Oberlauf, westlich dagegen entlang des Timmels-Bachs.
Von der Ortsmitte  St. Leonhard im Passeier (688 m)an nimmt die gut ausgebaute Strasse ihren Weg nach oben. Die Steigungswerte erscheinen auf den ersten rund 8 Kilometern bis Moos (1007 m) noch relativ human, was sich jedoch kurz vor dem Ortsschild und vor allem danach noch gewaltig ändert.

Heiner ist "gezeichnet"
Heiner ist "gezeichnet"

Im Moos trennte sich die Gruppe. Ein Teil fuhr ins Tal und über den Etschtal-Radweg nach Bozen zurück. Der Rest machte sich an die nächsten 20 KM bergauf. Ab Moos ging es wieder steil nach oben. Das sollte sich, bis auf ein ca. 3 Km langes Teilstück,  nicht mehr ändern.
 
Durch weitere Tunnels erreicht man bei km 18 den Gasthof Schönau, der sich optimal zu einer Pause anbietet. Von hier aus hat man schon den furchterregenden Steilhang vor sich, der bei Km 19,5 ab der Timmelsbach-Brücke mit etlichen Steilstücken und zahllosen Serpentinen auf den meist schon geschwächten Radler wartet.

Robert im Steilhang
Robert im Steilhang

In endlosen Serpentienen ging es bergauf. Die ein oder andere Pause sorgte nur kurz für Erholung.

Aud den Dach der Tour !
Aud den Dach der Tour !

An einem kargen Felshang sind die Strassenabschnitte scheinbar endlos übereinander geschachtelt -  Überlebt man diese letzte 10 Km lange Tortur, muss man nach den letzten beiden Tunneln noch 1 Km überstehen, bis man die Passhöhe erreicht hat .Die letzten beiden Tunnel sind unbeleuchtet und stellen daher für nicht beleuchtete Räder eine gewisse Gefahr dar.Das Timmelsjoch gehört wohl zu den schwersten Pässen im Alpenraum überhaupt, denn es ist mit 29 Km eigentlich überlang und wartet mit unangenehm hohen Steigungsprozenten auf.
 
Das Timmelsjoch zeichnet sich durch einen guten Strassenbelag, günstige Pausenmöglichkeiten und landschaftliche Schönheit aus. Wenn der Verkehr nicht zu stark ist, gehört dieser Pass auf jeden Fall zum absoluten Muss für jeden Radfahrer, der über ausreichend Passerfahrung, Ausdauer und Kraft verfügt, und nicht einmal dann ist man beim Timmelsjoch vor bösen Überraschungen (Hungerast, totale Erschöpfung, etc.) gefeit.
 

 
Doch das Ergebnis entschädigte für alle Anstengungen. Ein grandioser Blick auf die Glescher und Berge der Umgebung war aller Mühen wert.

Rast in der Abfahrt
Rast in der Abfahrt

Und so gab es nach der Abfahrt nur glückliche Gesichter!

Tag 6

Für den sechsten Tag war Ruhe angesagt. Ein Teil der Gruppe entschloß sich eine Flachetappe zu fahren. Entlang des Kaltener Sees , durch Apfelplantagen und Weinberge ging es in Richtung Trento.

Der Rückweg über den Etschtal-radweg war gegenüber dem vorher erlebten eher langweilig.
Der Nachmittag wurde mit einer Ortsbesichtigung der Bozener Altstadt oder mit Entspannung am Pool verbracht.

Tag 7

Einbiegen ins Tal
Einbiegen ins Tal

Der letzte Urlaubstag war angebrochen. Heute stand der Karerpass auf der Liste. Nach der Durchquerung von Bozen über einen gut befahrbaren Radweg ging es durch zwei stetig ansteigende Tunnel in Richtung Eggertal. Der Verkehr war heftig. Und so wurde in kleinen Gruppen der Pass in Richtung Karersee in Angriff genommen.
 
Der Karerpass (1745 m) verbindet Südtirol mit der Region Trient, in der der Hauptteil der Dolomiten liegt.Von Westen kommend zeigt sich dem Tourenfahrer hier auch erstmals der Dolomit in seiner typischen, zahnstumpfähnlichen Form - hier ist es namentlich der Rosengarten, der die Sicht nach Norden vom Pass dominiert.
 
Ansonsten ist die Passhöhe recht unspektakulär - ein weiter Sattel in almenartiger Atmosphäre. Aber die 29,3 km lange Anfahrt von Bozens Stadtzentrum aus kann sich wirklich sehen lassen.

Aufstieg
Aufstieg

Von Bozen (266 m) kommend legt man zunächst 3 km in Richtung Brixen gegen den Lauf der Eisack zurück, bevor man in südwestlicher Richtung in das schmale Eggental einbiegt, das man von der anderen Eisackseite aus kaum als groß genug erkennen kann, eine Straße zu beherbergen.
Hier beginnt sogleich die Steigung, und dafür, dass sich die Straße nah am Fluss hält, ist die Steigung beachtlich. Rechts tost der Fluss, und links stört ziemlich starker Verkehr.
Den allerdings nimmt man für die Landschaft in Kauf, die sich bietet: Der Taleinschnitt ist sehr eng, und mutig schiebt sich die Straße nach oben. Auf den ersten 12,5 km bis zum Weiler Birchabruck (872 m), wo die Straße zum Lavazejoch von unserer nach rechts abgeht, bleibt die Steigung relativ konstant. Hier haben wir also ca 570 Hm von der Abzweigung im Eisacktal zurück gelegt, was einer durchscnittlichen Steigung von 4,5 % entspricht.
Wir folgen dem Straßenverlauf in Richtung Welschnofen (1182 m), das nach weiteren 5 km, 310 Hm bei einer Durchschnittssteigung von 6,2 % erreicht wird. Von hier ab sind es noch 8,8 km bis zum Karerpass, und wieder ist es ein landschaftlich sehr schönes Stück, das vor uns liegt.
 
Bei einigen Steigungsspitzen von über 10 % fahren wir, meistenteils im Wald, durch mehrerere Kehren bergan. Ca 4,5 km nach Birchabruck sehen wir rechts den sagenumwobenen Karersee durch die Bäme schimmern, von dem es heißt, dass er so klar ist, dass die auf dem Grund liegenden Baumstümpfe deutlich zu sehen sind.

Hochzeitstag
Hochzeitstag

Am Karersee angekommen gaben Giesela und Norbert ihren 33 Hochzeitstag bekannt. Grund genug ein schönes Erinnerungsfoto zu machen.

Gruppenbild am Karersee
Gruppenbild am Karersee

Von Karersee war es noch ein gutes Stück bergauf bis zur Passhöhe.
Oben am Gipfel kann man den nördlich gelegenen Rosengarten als ersten echten Dolomitenstock bewundern. Wer spät genug ankommt, sieht ihn wie in der roten Abendsonne - welch majestätischer Anblick.
Hier fand die Gruppe wieder zueinander. Nach längerer Rast ging es auf die bis zu 20% steile Abfahrt über den Nigerpass in Richtung Bozen.

Kommentare und Anregungen zum Beitrag

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Impressum | Datenschutz | Sitemap
© R.Finke